Referenz – Fluchtpunkt Gießen

Ein Podcast zur Vorstellung des neuen Lern- und Erinnerungsortes Notaufnahmelager Gießen

Auftraggeber: Lern- und Erinnerungsort Notaufnahmelager Gießen, Hessen

Produktionszeitraum: 2024 – 2025

Der Podcast: Fluchtpunkt Gießen

Zielgruppe: Interessierte Öffentlichkeit, Besucher*innen des Lern- und Erinnerungsortes

Cover Notaufnahmelager Giessen Podcast

Der Auftrag

Der neu entstehende Lern- und Erinnerungsort des Notaufnahmelagers Gießen soll mit Leben gefüllt werden – und mit Stimmen. Beauftragt wurde ein Podcast als Teil der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit: Drei Folgen, die den Ort vorstellen, seine Geschichte erzählen und seine Bedeutung als Gedenkstätte erfahrbar machen.

Der Fokus soll auf der Vorstellung des Ortes und seiner Bedeutung für die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg liegen. In Gesprächen mit Zeitzeug*innen und Menschen, die am Aufbau des Lern- und Erinnerungsorts mitarbeiten soll die Geschichte des Lagers erzählt werden.

 

Mein Ansatz

Der rote Faden der drei Episoden ist das „Ankommen“ – in der BRD, im Westen, in der Freiheit.

Ankommen als biografische Erfahrung, als politische Herausforderung, als architektonisches Thema. Dieses Motiv zieht sich durch alle drei Folgen.

Mir und den Auftraggebern war wichtig, dass der Podcast nicht wie ein klassisches Interviewformat wirkt. Die Gespräche mit Zeitzeug*innen, Expert*innen und Macher*innen des Ortes stehen im Zentrum, sind aber zusätzlich eingebettet in eine übergeordnete Erzählung. Jede Folge ist thematisch klar fokussiert und beleuchtet ihren Gegenstand aus mehreren Perspektiven:

  • Folge 1 widmet sich der Geschichte des Ortes. Expert*innen schildern den Weg zum Bundesnotaufnahmelager und beschreiben Bundesnotaufnahmeverfahren – ein Zeitzeuge erinnert sich an seinen Fluchtversuch aus der DDR und wie er nach seinem Freikauf nach Gießen kam.

  • Folge 2 blickt auf den Ort selbst und seine Gebäude. Wie wurde hier gelebt, gekocht, gearbeitet? Der frühere Küchenleiter erzählt von seinem Alltag und der Gedenkstättenleiter sowie eine Architektin beschreiben, wie die Räume heute denkmalgerecht restauriert und neu gedacht werden.

  • Folge 3 richtet den Blick auf das, was kommt: die Inhalte, die in die Gebäude einziehen. Wie vermitteln Räume heute Geschichte? Und wie kann ein Erinnerungsort das Zusammenspiel von Architektur und Ausstellung nutzen?

     

Die Produktion

Die Folgen wurden in enger Abstimmung mit dem Gedenkstättenleiter konzipiert. Insgesamt habe ich mit zehn Personen interviewt und die Gespräche aufgenommen.

Die passenden Gesprächsauszüge habe ich thematisch sortiert und auf die drei Folgen verteilt. Dabei ging es nicht nur um Inhalte, sondern auch um Tonalität und Rhythmus zwischen den Episoden – welche Erlebnisse ergänzen sich? Wo entsteht inhaltliche Spannung, wo Resonanz?

Darauf aufbauend habe ich die Moderationstexte verfasst, die einzelnen Episoden dramaturgisch aufgebaut und alle Inhalte in einem stimmigen Ablauf montiert. Musik und Atmosphäre spielen dabei ebenfalls eine Rolle und wurden gezielt eingesetzt.

Zur Veröffentlichung jeder Folge entstehen begleitende Reels auf Instagram: kurze Ausschnitte und Einblicke, die Lust aufs Hören machen und erste persönliche Verbindungen schaffen.

 

Das Ergebnis

Die drei Folgen sind fertig produziert und erscheinen nacheinander bis zum 17. Juni 2025. Ab da sind alle drei Folgen jederzeit anrufbar.

Fluchtpunkt Gießen auf Spotify

Fluchtpunkt Gießen auf Apple Podcast

Sie stellen den neuen Lern- und Erinnerungsort in seiner ganzen Vielschichtigkeit vor. Sie erzählen Geschichte – und Geschichten. Sie bringen Menschen ins Gespräch, die sonst vielleicht nicht im selben Raum wären. Und sie machen deutlich: Erinnerungskultur ist nie abgeschlossen.

 

Dr. Florian Greiner, Lern- und Erinnerungsort Notaufnahmelager Gießen (Geschäftsführer)

„Martin Fischer hat für den neuen Lern- und Erinnerungsort Notaufnahmelager Gießen einen dreiteiligen Podcast produziert, der für die Öffentlichkeitsarbeit, aber auch Vermittlungsarbeit vor und nach der Eröffnung am 17. Juni 2025 von zentraler Bedeutung ist. Seine professionelle Arbeitsweise, sein Enthusiasmus für das Thema und die Menschen sowie sein feines Gespür im Umgang mit sensiblen historischen Inhalten haben uns sehr beeindruckt – und das Resultat noch umso mehr!“

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